AAA363 - "Andächtiger Advent"
Shownotes
Diesmal geht es Weihnachten, Arbeit, Thomas Gottschalk, deutsche Mentalität, Maradonna, schlechte Weihnachtsmärkte, Weihnachten mit Kindern, Bigotterie, Geschenke, die Zeit nach Weihnachten und Adventskalender.
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Transkript anzeigen
00:00:06: Ich lache niemals unter meinem Niveau.
00:00:21: Naked in Barstapp.
00:00:24: Du kannst weder singen noch bist du textsicher auf.
00:00:28: Ich habe nur leicht modifiziert, Raini.
00:00:30: Ich bin in absoluter Weihnachtsstimmung.
00:00:31: Verstehst du das nicht?
00:00:32: Ich habe mir hier zu Hause schon selbst gebastelten Pin-up-Kalender mit KI-Bildern von dir als halbnackter Weihnachtsmann in einem Platschbecken voll mitfertig gemacht.
00:00:40: Ich berühre mich ein bisschen dabei, aber jetzt gerade habe ich einmal die Hände aus der Hand genommen.
00:00:45: Bei mir hat Knecht Rupprecht auch eine rote Nase, aber er ist kein Rentier.
00:00:48: Oh mein Gott!
00:00:51: Ja, und am vierundzwanzigten leuchtet er so schön.
00:00:54: Raini, wir sind wieder da mit der Rheinacht-Edition.
00:00:57: Der Rheinacht!
00:00:58: Rheinachten!
00:00:59: Oh mein Gott!
00:00:59: Genau, es ist Rheinachten!
00:01:01: Es
00:01:03: ist Rheinachten!
00:01:05: Ja, liebe Kinder, so klingt das, wenn man hot gar früh stückt.
00:01:09: Ich bin gut gelaunt aufgewagt.
00:01:11: Meine Frau hat schon viel zum Lachen gebracht.
00:01:14: Sie hat eben einen richtig lauten Pups rausgedrückt.
00:01:16: Wollte mir jetzt sagen, wie laut sie pupsen kann, während der Handwerker, der gerade unserer Heizung repariert, direkt hinter ihr stand.
00:01:22: Und ich glaube, der Mann fragt sich immer noch, was bei uns denn kaputt ist.
00:01:25: Sie hat große Leidenschaft daran, mir mitzuteilen, wenn sie mal so richtig ein... Ich finde, das ist ein bestimmter Punkt in der Beziehung, wenn die Partnerin einen mitteilen muss, dass jetzt gleich ein richtig lauter kommt, sich dann an den ersten Tisch stellt und einen rausdrückt, wo wirklich, ich sag mal, ein Bär aus Kampchatkaber eindruckt wäre.
00:01:42: Soweit muss man in der Liebe erst mal kommen, Rainer, verstehst
00:01:45: du?
00:01:45: Ja, ich weiß.
00:01:46: Das ist innige Verbundenheit.
00:01:49: Das ist innige Verbundenheit.
00:01:50: Kennst du Guess My Fart?
00:01:53: Nee, Entschuldigung.
00:01:56: Das ist ein Trend, der, ich weiß gar nicht, ich glaub, der ist mir auf TikTok mal begegnet, auch Paare.
00:02:02: Und wenn du weißt, du musst furzen, gehst zu deinem Partner und sagst, gess mein Fahrt.
00:02:07: Und der macht dann eine, also der Rättern, ob es eher so
00:02:12: ein ...
00:02:13: oder so ein, ne,
00:02:14: wird.
00:02:15: Und dann kann man abgleichen, was es wird.
00:02:17: Oh mein Gott.
00:02:20: Na ihr Süßen habt ihr euch schon auf Rheinachten vorbereitet?
00:02:22: Also wenn ihr noch nicht habt, dann könnt ihr jetzt theoretisch stiegelt ihr mal in Neutrigen.
00:02:28: Oh Gott, da kommt das schon wieder.
00:02:32: Viele Leute haben geschrieben, dass du dich mal nicht so anstellen sollst, Wärmung für dich selber zu machen.
00:02:37: Das ist ja auch wirklich völlig bescheuert.
00:02:39: Du wärst ohne Scheiß.
00:02:40: Du bist so ein Idiot.
00:02:41: Wenn du ein Eismann wärst, Rheinert, okay?
00:02:43: Und du hättest das leckerste Eis der Stadt und du wirst mit so einem Wagen durchgegangen fahren.
00:02:47: Moment, das ist noch so eine Pädophantasie.
00:02:49: Aber wenn du der Eismann wärst, du würdest dich alleine in einem undekorierten Wagen auf einen Garagehof stellen, an dem keiner vorbeikommt.
00:02:58: Und dann nachher sagen, oh, das Geschäft läuft nicht.
00:03:00: Wie kann das
00:03:00: denn sein?
00:03:01: Jetzt muss ich das ganze Eis alleine essen.
00:03:03: Oh, das
00:03:04: ist ärgerlich.
00:03:05: Gut, wirtschaftlich wäre es schwierig, aber für der Ernährung herrschön.
00:03:09: Wenn ihr also noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, ich meine, wir haben jetzt Sonntag kurz vor Weihnachten, dann kommt rum.
00:03:14: Ich bin Wattmarinert.
00:03:15: Ich werde jetzt einfach die gesamte Tourliste folgen.
00:03:17: Wir können jetzt eine Minute lang... Vorspur.
00:03:20: Nein, natürlich nicht die ganze Liste, aber ungefähr siebzig von den Terminen.
00:03:24: So, Erkrad, Nordhorn, Osterhörtschambeck, Flensburg, Hamburg, Rostock, Wollsburg, Berlin, Neubrandenburg, Leipzig, Limburg, Frankfurt, Siegen, Bielefeld, Aurich, Münster, Dürren, Buchrung, Krefeld, Osnabrück, Erlangen.
00:03:37: München, Heilbronn, Ingolstadt, Bitburg, Köln, Trier, Köln, Leonding, Wien, Ahlen, Göttingen, Magdeburg, Soß, Bad Säckingen, Offenbach, Saarbrücken, Raststadt, Freiburg, Landau, Bingen, Basel, Zürich, verfickte Scheiße, wie viel arbeite ich denn?
00:03:51: Prima sind Esling.
00:03:51: Und all diese Städten darfst du dich nicht mehr nähern.
00:03:54: Wer war das?
00:03:55: Esling, Gütersloh, Hannover, Hannover, Affen, Schaffenburg, Würzburg, Mannheim, Siegburg, Bündel, Uelzen, Viremen, Badenburg, München, Gladbach, Goter, Halle, Dresden, Krasto, Brauchsel, Baunatta... Fulda Künzel, wo ist das?
00:04:08: Borken, Dortmund, Essen, Wuppertal, Aachen, Oberhausen, Duisburg, Lüneburg, Lübeck, Schwerin, Stade, Neuburg, Jiesenburg, Stuttgart, Leverkusen, Lahnstein, Gießen, Düsseldorf, BAM!
00:04:19: Ist lang, ist ne lange Liste, viel Spaß bei der Arbeit.
00:04:22: Boah, boah, ehrlich gesagt, ich krieg ein bisschen Debrich, das ist ja schrecklich.
00:04:26: Wie viel verfickte Scheiße rein hat, wie viel Termine spiele ich denn das waren wir bis jetzt gar nicht mal bewusst.
00:04:32: Da ist immer dieses Ding, das ist so Planung für die Zukunft.
00:04:35: passiert mit meiner Frau manchmal auch, aber auch gerade so im Kontext von Tour, weil ja auch die Tourveranstalter und die Tourplaner gerne möchten, dass man immer noch mal ein Termin mehr spielt, ne?
00:04:46: Weil die stehen
00:04:46: ja nicht
00:04:47: zwingend auf der Bühne, die müssen da ja nicht hin.
00:04:49: Oder wie
00:04:49: wer denn an dem ausverkauften Termin, wenn um fünfzehn Uhr noch einspielt?
00:04:53: Ich sag, ich mach das natürlich dann am Ende, weil ich hab ja auch irgendwie innerlich eine Verantwortung gegenüber meinem Team, dass da alle glücklich nach Hause gehen.
00:05:02: Aber das Lustige ist, dass ich immer recht behalte.
00:05:04: in die Locations geht.
00:05:05: Also wenn die uns vorfragen, da musst du auf jeden Fall auch mal auftreten.
00:05:10: Ich sage, ich glaube, ich habe einfach in prima Pyramasens und in Lahnstein, da kommt keiner.
00:05:17: Und die Erkenntnis ist, ich habe recht.
00:05:21: Nein, ich weiß ja einfach, wo das... Bochum ist jetzt schon rappelvoll und viele andere Locations hier, von denen ich weiß, dass es laufen wird.
00:05:31: Und dann gibt es halt Orte, wo ich ... Und dann schreiben mir Leute allen Ernstes, wie, aber warum kommst du denn nicht nach Ober-Eschling-Donau-Gersten?
00:05:41: Wir haben hier ein Volkstheater mit zweiundvierzig Plätzen und du warst noch nie da.
00:05:46: Und ich sage, ja.
00:05:47: Vielleicht ist es wegen
00:05:49: der Zeit.
00:05:49: Es ist am Ende Zeit.
00:05:51: Man kann halt nicht alles machen.
00:05:52: Aber
00:05:52: jetzt, wo ich es gerade vorgelesen habe, das war ja nur mein Terminplan.
00:05:56: Ich glaube.
00:05:57: Ich meld mich krank.
00:06:00: Ich glaube nicht, ich glaube, dass neben Leute die übel, wenn du plötzlich krank wirst oder
00:06:04: so.
00:06:05: Da musst du dich
00:06:05: durchbeißen.
00:06:06: Da glüht das Steam Deck, aber jetzt muss ich aber auf Tour wieder.
00:06:09: Ich mach's ja auch gerne, aber am Wochenende habe ich mit einem Kollegen gesprochen, der mit Jürgen viel auf Tour ist, mit Jürgen von der Lippe.
00:06:17: Und da wird hier wirklich anders, wenn dir klar wird, dass Jürgen siebund und siebzig Jahre alt ist und mehr Termine spielt als ich.
00:06:24: Also, der Mann ist eine Maschine.
00:06:27: Ja, das ist aber auch Teil des Lebens geworden irgendwann.
00:06:30: Ich frag mich auch, ob, hier war ja letzte Woche auch der Rückzug von Thomas Gottschalk.
00:06:35: Da kann man sagen, ja, vielleicht sollte Thomas Gottschalk mal sich langsam zurückziehen.
00:06:40: Aber ob der damit glücklich wird, weiß ich auch nicht.
00:06:43: Nein, ich glaube, Thomas Gottschalk ist so Entertainer durch und durch.
00:06:50: Die Liebe des Publikums und die Aufmerksamkeit der Menschen gewöhnt, dass der gar nicht davon wirklich zurücktreten kann.
00:06:56: Und ich fand auch diese öffentliche, ich fand das so ekelhaft alles, was da abgelaufen ist.
00:07:00: Also, ich weiß, wir haben noch nicht drüber gesprochen, glaube ich.
00:07:04: Nee, ich
00:07:04: hab das auch gar nicht mitbekommen.
00:07:05: Ich hab nur mitbekommen.
00:07:06: Irgendwann flogen mal die Schlagzeile an mir vorbei, dass er irgendwie seinen letzten Fernseherauftritt jetzt hatte.
00:07:11: Ach
00:07:11: so, aber du hast nicht die Herleitung dessen mitbekommen,
00:07:16: oder
00:07:17: was?
00:07:20: Ich habe
00:07:25: auch noch mitbekommen, dass Thomas Gottschalk irgendwie wohl Krebs hat und dass es diesen einen Auftritt gab, bei dem er war, wo er leicht desorientiert gewirkt hat.
00:07:38: auch nicht so ganz auf der Höhe seiner geistigen Fähigkeiten wohl war.
00:07:41: Also es gab zwei Auftritte, einmal beim Bambi und einmal bei der Romi.
00:07:45: Das ist, glaube ich, eine österreichische Bambi-Variante oder eine Preis-Variante.
00:07:49: Und besonders beim Bambi wirkte er halt sehr überfordert von der Situation.
00:07:55: Er sollte chair ankündigen und dann hat er so ein bisschen wir das erst mal gemacht und hat dann auch wusste nicht genau wo er stehen soll und was er sagen soll.
00:08:05: Und dann hat er halt noch so einen alten Show wie Witz gemacht.
00:08:07: Cher, die einzige Frau, die ich jemals ernst genommen habe.
00:08:10: Da gab es dann Ruhrberufe aus dem Publikum.
00:08:13: Hey, aber weißt du das dann auch wieder so?
00:08:15: Was erwarten wir denn von so einem fünf-sebzigjährigen Entertainer?
00:08:18: Glaubt ihr, Hans-Joachim Kuhlenkamp und Peter Alexander waren Feministen?
00:08:23: Also ich mein, ja, es ist richtig, dass man solche Witze vielleicht nicht mehr machen sollte.
00:08:28: Auf der anderen Seite, der Mann ist fast Achtzig.
00:08:30: Und es ist ein Scherz.
00:08:31: Und wenn sich dann irgendwelche links woken, grün versifften, so werde ich übrigens so bezeichnen.
00:08:37: Äh, das ist ja ein bisschen... Ja, ich auch.
00:08:38: Ich auch,
00:08:39: da können wir heute wieder anhören.
00:08:40: Ich sowieso,
00:08:41: ich bin ja der schlimmste.
00:08:42: Wenn sich dann irgendwelche Leute überschlagen, Der Herr hat mir schon vor zwanzig Jahren eben das wegnehmen müssen und so.
00:08:50: Mein Gott, der Mann ist das Gesicht unserer aller Kindheit.
00:08:53: Man mag seine Art der Moderation und seine, sagen wir mal, seine Hemdsärmlichkeit mögen oder nicht mögen.
00:09:00: Aber er ist sicherlich einer der größten Entertainer, die Deutschland je gehabt hat.
00:09:04: Wenn man ehrlich gesagt ist, sogar wahrscheinlich der größte, weil keiner so lange so bekannt geblieben ist.
00:09:10: Man muss auch nicht sagen, ja früher, das war alles gut und blau und blub, aber man muss sehen, dass die Leute damals, gerade die dann vor der Kamera standen, halt in einer anderen Gesellschaft gelebt haben.
00:09:20: Die Gesellschaft war halt eine andere.
00:09:23: Ja, und ich kann auch nicht erwarten, dass der fünfjährige Thomas Gottschalk jetzt, sagen wir mal, sich dem Zeitgeist komplett anpasst.
00:09:31: Er hat das nicht gut moderiert, der Gag war auch ein bisschen schief.
00:09:34: und am Ende, weil er ist eine Schwelle des Hasses und der Abschall über ihn herangebrochen, wo ich gedacht habe, Alter, habt ihr sie noch alle?
00:09:42: Da ist jemand bei einer Preisverleihung und hat das nicht gut gemacht.
00:09:46: Das steht ja gar nicht zur Diskussion und das hat er ja auch selber sofort zugegeben, dass er es nicht gut gemacht hat, also auch von der Präsentationsart selber her.
00:09:53: Und dann stürzt sich der Mob auf ihn, wie die Hähnen und kotzt über ihm aus, also wirklich über Wochen, also zwei Wochen lang gab es nichts anderes.
00:10:02: Warte ganz kurz, dann gibt er bekannt, dass er schwerst an Krebs erkrankt ist.
00:10:06: Also die Krebsart, die er hat, ist wirklich sehr bedrohlich und eigentlich wahrscheinlich nicht heilbar und dass er schon mehrere Operationen hat, so ein stärker Objarte nehmen muss und deswegen auch... Bei der Preisverleihung nicht auf der Höhe.
00:10:19: Und dann kommen die gleichen Leute und sagen, Thomas, Mensch, alles Gute für dich.
00:10:23: Und so.
00:10:24: Und ja, super.
00:10:25: Und du denkst so, ey, es ist so ein verlogenes Drecksvolk teilweise, das Leute im Internet, ne?
00:10:31: Ja,
00:10:31: Öffentlichkeit.
00:10:32: Öffentlichkeit ist halt immer schwierig.
00:10:33: Da haben wir auch schon häufiger Drohungen gesprochen.
00:10:36: Du hast halt... Du hast immer Leute, denen irgendwas nicht gefällt.
00:10:39: Du hast Leute, die dich für Kleinigkeiten hängen wollen.
00:10:44: Und im nächsten Moment, wenn irgendwas anderes ist, wieder bejubeln.
00:10:47: Und dann wurde es vergessen.
00:10:49: Und ach, Öffentlichkeit ist Bitch.
00:10:53: Ist halt Scheiße.
00:10:55: Und ich glaube, also ich wünsche Thomas Gottschalk tatsächlich einen... einen guten Ruhestand einfach irgendwie, vielleicht hier und da nochmal nette Leute kennenlernen oder nette Leute treffen, die ihm nochmal die Handschütteln quasi, aber da da halt aus dieser, aus der Öffentlichkeit einfach raus ist.
00:11:13: Ich glaube, dass, also ich glaube, das ist schwer
00:11:14: für ihn.
00:11:14: Ja, Gott sei Dank macht natürlich gestern auch schon wieder angekündigt, dass es vielleicht doch ein Comeback geben könnte und so.
00:11:20: Und dann denke ich immer, Ich würde erstens mit dieser Ankündigung eines Comebacks erst mal nicht spielen.
00:11:26: Zweitens würde ich, aber da sind Leute auch völlig unterschiedlich.
00:11:30: Ich habe bei Harald Schmidt damals gearbeitet.
00:11:31: Harald hat sich danach komplett zurückgezogen.
00:11:35: Außer halt so Gag-Auftritte wie beim Traumschiff, wo er dann auf einmal auftaucht.
00:11:40: Aber der hat ja nie wieder etwas, der ist in keine Spielshow gegangen.
00:11:43: Der hat nie wieder was selber moderiert.
00:11:46: Der ist maximal Gesprächskast bei irgendwelchen, sagen wir mal, örtlichen Radiosendern.
00:11:52: Aber das ist auch vielleicht eine kloge und gute Entscheidung für ihn.
00:11:56: Ja,
00:11:56: vielleicht auch einfach gut.
00:12:00: Wir reden ja hier von Größenordnungen, sowas wie Harald Schmidt oder Thomas Gottschalk.
00:12:05: Wenn die ihr Geld nicht komplett verprasst haben und sich komplett dumm angestellt haben, dann sind die in einer Situation, dass sie nicht mehr arbeiten müssen, sondern das eigentlich nur noch tun wollen.
00:12:14: Keiner von der Generation muss mehr arbeiten.
00:12:16: Da wurde halt auch richtig Geld verdient.
00:12:18: Also richtig Geld verdienen.
00:12:19: Und vielleicht ist es dann auch einfach gut mal, also irgendwann halt das Mikrofon hinzulegen und zu sagen, ich gehe.
00:12:26: Also das denke ich, hat Harald Schmidt dann gut gemacht.
00:12:30: Also wenn das für ihn ok ist, das ist ja auch mal so ein Ding.
00:12:33: Wir sagen so, ja, sollte vielleicht weg oder so.
00:12:34: Aber die Frage ist halt nicht dein Leben, sondern ist immer noch die Entscheidung der Person, die
00:12:39: da steht.
00:12:39: Und es ist auch nicht in unserer Eigenschaft, als das Publikum Leuten zu empfehlen, jetzt mal aufzuhören.
00:12:45: Das geht uns einfach auch nichts an.
00:12:49: Du hast die besten Zeiten hinter dir, passt nicht mehr in die Welt oder passt nicht mehr in die Zeit und lasse.
00:12:56: Also wenn du kein Publikum mehr findest, dann hast du halt kein Publikum mehr.
00:12:59: Andererseits Mario Bart tut immer noch mit den gleichen Frauenwitzen durch die Gegend.
00:13:04: Da stehen jetzt auch keine Demonstranten vor der Tür.
00:13:09: Es sind ja nicht nur die Frauenwitze, es ist halt eine gewisse Antiquiertheit der Präsentation und des Habitus und also wetten das als Konzept, was nun mal gleich bedeutet mit Thomas Gottschalk ist.
00:13:21: Wenn man ehrlich ist, gab es nie jemanden, der ihm da hätte das Wasser reichen können.
00:13:25: Nicht mal der Erfinder Frank Elzner war in dieser Position so prägend wie Thomas Gottschalk das war.
00:13:30: Ja, zumindest nicht für unsere Generation, ne?
00:13:32: Ja, aber er ist schon ein bisschen wie Tempo und Taschentuch.
00:13:36: Er ist gleich bedeutend mit diesem Format.
00:13:37: Und zum Beispiel, man sieht ja an diesem Format auch, dass es nicht mehr funktioniert.
00:13:41: Du kannst wetten.
00:13:42: Also klar, da haben die letzten Folgen nochmal richtig Erfolg gehabt, weil Thomas Gottschalk das nochmal gemacht hat.
00:13:47: Aber... Die Zeiten dieser Art von Fernsehunterhaltung, setz dich mal zu mir auf die Couch, hier haben wir die Hirienna.
00:13:53: Ach, erzähl was von deinem Lornalarm.
00:13:55: Das ist halt alles vorbei und das ist auch okay, dass es vorbei ist.
00:13:58: Ich finde aber, was ich so störend an uns als Deutschen finde, und das habe ich ja schon ein paar mal im Rahmen des Podcasts formuliert, ist, dass wenn jemand am Boden liegt oder wenn jemand verletzt ist oder wenn jemand nur strauchelt, stolpert, wir sind nicht die, die den Armen halten, wir sind die, die das Knie hinhalten.
00:14:12: Also ich verstehe einfach nicht, wie man hingehen kann und jemanden, der die Medienlandschaft so geprägt hat wie Thomas Gottschalk, der so ein omnipräsentes Gesicht in der Unterhaltung war und der sich, wenn man ehrlich ist, auch nie was richtig Schlimmes zu Schulden kommen lassen hat.
00:14:30: Also, es gab keine großen Thomas Gottschalk-Skandale.
00:14:33: Das ist jetzt kein wahnsinnig umstrittener Charakter, weißt du.
00:14:38: Es gibt wirklich wahrlich genug Beispiele für internationale Show-Karrieren, wo man sagt, okay, vielleicht fremden die Leute.
00:14:44: Der Typ war immer der nette Tommy von nebenan.
00:14:47: Du hast ihn selber mal getroffen.
00:14:49: Ich hab ihn zweimal getroffen.
00:14:50: Er war unglaublich nett, unglaublich normal.
00:14:53: Für jemanden mit dieser Größe.
00:14:56: Glaubt mir, ich hab so viele getroffen, die Thomas Gottschalk nicht mal bis zum Knie reichen.
00:15:02: Von der Bekanntheit und dem Erfolg her.
00:15:04: Die aber um Längen.
00:15:07: Längen dessen menschlichkeiten missen lassen und diese diese art von uns deutschen hinzugehen.
00:15:14: und wenn jemand gefallen ist ob es jetzt ein bochere specker ist
00:15:17: oder das was deutsches ist doch super deutsch super
00:15:20: deutsch.
00:15:21: also da ich muss ich kenne dafür zu wenige andere kulturkreise um zu sagen dass das
00:15:28: andere kulturkreise und die also ob es jetzt die die franzosen sind mit zergernsbohr zum beispiel Alkoholiker, Frauenhelden, Sondergleichen.
00:15:40: Ein Typ, wenn du dir die letzten Bilder von dem anguckst.
00:15:42: Ein absolutes Wrack.
00:15:44: Ein Skandal nach dem anderen produziert.
00:15:47: In Talkshows in den achtziger Jahren saß der da völlig besoffen, zugeballert.
00:15:52: Hat dann wirklich Whitney Houston aus ekligste angebackert, weil er total high war.
00:15:57: Also hat wirklich dann irgendwie auf Englisch in einem sehr starken französischen Dialekt zu Whitney Houston, die damals gerade Superstar wurde, gesagt, er will sie gerne ficken.
00:16:06: Und das gibt es nicht zu rechtfertigen.
00:16:08: Es ist nicht, dass das gut oder so ist.
00:16:10: Aber die Franzosen, zum Beispiel, verzeihen ihren Ikonen so was.
00:16:14: Da wurde danach eine Show, da war der schon wirklich halb im Grab, aufgrund seines Lebens, so eine Show inszeniert, wo fünfzig Kinder als Serge Gonsbourg, ich kann den Namen nicht aussprechen, verkleidet mit Sonnenbrillen, Kaugummi-Zigaretten und einem Glas voll Whisky eine Treppe runterkommen und sein bekanntestes Lied singen.
00:16:34: Ich hätte das in Deutschland mal vor.
00:16:36: Man hätte Harald Junke eine Show gemacht, wo fünfzig Kinder mit einem Glas Wodka in der Hand eine Treppe runterlaufen und keine Ahnung, ein bekanntes Lied von Harald Junke singen.
00:16:46: Das würde man nie tun.
00:16:47: Oder die Engländer, wenn es jetzt um ihre Fußballer geht, ihre Helden.
00:16:50: George Best, der wirklich legendär das war.
00:16:53: Ich
00:16:53: glaube, du hast in jedem Kulturkreis halt Leute, die irgendwie gefallen sind, die wieder aufgenommen werden, die irgendwie Gnade in der Öffentlichkeit gefunden haben und welche, bei denen das halt nicht passiert.
00:17:05: Ja, gibt es und natürlich gibt es das im Deutschen auch, aber es ist trotzdem sind wir und ich weiß, dass ich jetzt wieder viel Hass kriegen werde, ist mir scheißegal.
00:17:13: Wir Deutschen sind da anders und ich weiß nicht, woran das liegt.
00:17:16: Ulrichissen, Boris Beckern, Thomas Gottschalk, wenn jemand steupert, wenn jemand fällt, wir sind nicht die, die diesen Leuten, sagen wir mal, einen Freistaan ausstellen oder ihnen eine zweite Chance geben.
00:17:28: Und das muss man ja auch nicht omnie, also universell, man muss ja auch nicht jeder Person sagen, ja, das ist jetzt verziehen.
00:17:36: Und es gibt auch Sachen, die sind unverzeihlich, das gibt es auch bei den Engländern, aber grundsätzlich dieses Was Thomas Gottschalk getan hat, auf einer Preisverleihung ein bisschen quatscht zu reden, weil er offensichtlich, wie nachher rauskam, unter starken Medikamenten stand.
00:17:50: Du musst dir diesen Hass mal vorstellen, der über diesen Menschen reinbricht, dieser unfassbare Hass und du denkst so... Ey, das ist Tommy, das ist das Gesicht unserer aller Kindheit.
00:17:59: Was habt ihr für ein Problem?
00:18:00: Mein Gott, der Mann hat Quatsch auf einer Preißförderung geredet.
00:18:02: Der hat nicht irgendwie, sind keine Kinder-Pornofotos bei ihm gefunden worden oder so.
00:18:07: Warum?
00:18:07: Was habt ihr für ein Problem?
00:18:08: Was ist los mit euch?
00:18:09: Warum müsst ihr jetzt auf diesen Mann rumhacken?
00:18:11: Wie gesagt, Thomas Gottschalk passt halt nicht mehr in die heutige Medienwelt.
00:18:19: Und ich glaube auch, dieser Hass, der aus dem Internet kommt und so weiter, das ist nicht gut und das ist auch absolut unbegründet, finde ich zumindest auch.
00:18:32: Und Thomas Gottschalk ist halt so ein Urgestein deutscher Fernsehgeschichte und, wie gesagt, sozialisiert und auch groß geworden mit dem, was er tut, in einer Welt, die es heute nicht mehr gibt, also in einer anderen Welt.
00:18:45: Und diese großen Namen wie zum Beispiel Thomas Gottschalk oder so, die gibt's ja heute nicht mehr.
00:18:50: Oder gibt's noch irgendwie Leute, die jetzt nicht aus der Frühzeit sind, die so eine Größe, also Größe im Sinne von Bekanntheit haben oder so.
00:18:59: Das ist alles viel zersplitterter, viel kleiner.
00:19:02: Ja, gut, falls das eine Medium nicht mehr gibt, aber es gibt natürlich noch Persönlichkeiten, die diese omnipresente Bekanntheit haben.
00:19:09: Aber nimm das Beispiel Sportler.
00:19:12: Nimm das Beispiel Sportler.
00:19:14: Deutsche Sportler, andere Sportler.
00:19:15: Boris Becker und Diego Maradona zum Beispiel.
00:19:19: Ohne jetzt irgendwie der rechtliche Wertung vorzunehmen, du kannst davon ausgehen, dass Maradona in seinem Leben bedeutend schlimmere Dinge getan hat als Boris Becker.
00:19:28: In jeder Hinsicht wahrscheinlich, ob sie schonen Konsum war, Frauen oder auch Geld oder Kontakte zum Organisieren.
00:19:35: Aber Maradona war halt Nationalheld.
00:19:37: Ja, aber
00:19:38: Borys Becker war auch Nationalheld.
00:19:40: Aber nicht so wie Maradona.
00:19:42: Natürlich, der hat die gleichbedeutende identitäre Wirkung für uns als Deutscher.
00:19:47: Es war der Junge aus, wo kann man nochmal her, ich weiß nicht mehr wie der, aber unser Bobble, der als er mit siebzehn, achtzehn Jahren Wimbledon gewonnen hat, natürlich.
00:19:57: Der einzige Unterschied, ich will Boris Becker gar nicht sympathisieren oder irgendwie übertrieben positiv darstellen.
00:20:04: Ich habe mit dem Manin über Schneidung gehabt und ich habe auch gruselige Geschichten gehört, was er so alles so veranstaltet hat.
00:20:09: Aber... Diego Maradona ist, egal was auch immer er getan hat, ein Volksheld für diese Leute
00:20:15: immer.
00:20:15: Ja, aber ich
00:20:16: würde auch sagen
00:20:17: Diego Maradona war in seiner Zeit oder generell als Held, also für die Argentinier war glaube ich Diego Maradona eine ganz andere Nummer als für uns Boris Becker.
00:20:27: Das glaube ich überhaupt nicht, warum?
00:20:28: Das war für uns, also das war der erste, der erste, also Boris Becker ist bis heute ein Weltstar.
00:20:36: Borus Becker ist bis heute ...
00:20:38: als Jugendlar gewonnen.
00:20:41: Ja, und der hat einen Tennis-Verrücktheit in Deutschland ausgelöst.
00:20:46: Der ist das Gesicht für Tennis in den Achtzigerjahren in Deutschland weltweit vielleicht gewesen.
00:20:50: Ja, genau, für Tennis.
00:20:51: Einer der Erfolg ... Ja, aber Tennis, ja, aber ... ist doch völlig egal, nimm ein Fußballer.
00:20:58: Den verzeihen wir doch dann auch nicht.
00:20:59: Also, das ist ja ... da sind die Deutschen einfach, glaube ich, anders.
00:21:03: Ich meine jetzt nicht ... Gesamt alle Menschen, aber wir haben eine andere Tendenz dazu, mit Rom, Erfolg und solchen Menschen umzugehen.
00:21:12: Meinst du, das
00:21:12: ist ein Misskünstiger?
00:21:13: Ja, ich glaube, wir sind definitiv ein Misskünstiger veranlacht.
00:21:17: Ich glaube, wir haben eine andere Art von Ungang mit Erfolg anderer Menschen zum Beispiel.
00:21:21: Also deswegen fahren, also, aber das ist auch in mir drin, wenn ich jemanden an der Ampel sehe, okay?
00:21:29: mit einem tiefer gelegten Maserati in Neon-Grün, dreihunderttausend Euro.
00:21:34: Ich denke nicht, instinktiv, wow, der Typ muss ja Erfolg haben, der muss ja was krass Gutes gemacht haben oder der muss ja irgendwie eine krasse Sache gemacht haben, damit er sich das leisten kann.
00:21:43: Gucken
00:21:43: wir mal, was für ein Verbrecher.
00:21:45: Ja, entweder was für ein Verbrecher oder wow, wie klein kann ein Pimmel sein.
00:21:49: Also das ist auch was, für meine Frau immer irritierend ist, Deutsche.
00:21:52: Und das ist ja auch eine gute Tugend, die wir haben, Bescheidenheit.
00:21:56: Bescheidenheit ist, was sehr... Also ich würde nie, niemals würde jemand, wenn er mich sieht, irgendwo denken, dass ich in irgendeinem Sinne wohlhaben bin.
00:22:04: Und ich bin in Relation zu den meisten Menschen einigermaßen wohlhaben.
00:22:09: Nicht so wohlhabend jetzt hier so Bundesliga-Fußballer, aber ich bin, mir geht es ja sehr gut.
00:22:13: Und das würde man aber nie sehen, wenn ich mich
00:22:16: mit einer Zerfetzenbucse
00:22:17: durchwicke.
00:22:18: Ich bin Mittelschicht, genau.
00:22:20: Genau, ich bin Mittelschicht.
00:22:21: Nein, aber ich verstehe, also der Impuls im Kopf.
00:22:25: Wenn du jemanden siehst, der irgendwas geschafft hat, ist bei Deutschen anders als bei anderen.
00:22:29: Wenn du in Russland zum Beispiel, das mag ich, finde ich übrigens auch, abstoßen, also ich war in Russland und da ist ja die Kluft der zwischen Reich und Arm ist unvorstellbar.
00:22:41: Also das ist ganz anders als, da gibt es keine Mittelschicht, sondern gibt es nur unglaublich reiche Leute, die diesen Reichtum unglaublich präsentieren und sehr viele arme Leute aus unserer europäischen Perspektive haben.
00:22:53: Und die Perspektive auf die reichen Leute dort ist aber anders.
00:22:56: Wenn da jemand an der Kirche vorfährt mit einem Million Euro Auto, dann gucken die Leute und denken, wow, der hat es aber geschafft.
00:23:04: Das ist auch bei den Amerikanern, so ist eine andere Perspektive auf Reichtum und Erfolg.
00:23:09: Und das mag nicht gut oder schlecht sein, ich will das auch nicht werten, aber ich finde, dass man das... Immer wieder merkt so, dass das in uns irgendwie nicht angelegt ist.
00:23:18: Und ich finde es auch gut, weil die reichsten und erfolgreichsten Menschen, die ich getroffen habe, waren oft die Bescheidensten.
00:23:24: Ich habe ja schon zehnmal die Geschichte im Podcast erzählt.
00:23:27: Ich habe in meinem Leben mit zwei Milliarden deren zu tun gehabt.
00:23:30: Also Menschen, die wirklich nie wieder irgendwas machen
00:23:32: müssen.
00:23:33: Ja.
00:23:33: Und bei beiden würdest du es nicht merken.
00:23:36: Bei beiden nicht was.
00:23:37: Du merkst es dann nur, wenn du mal bei denen zu Hause bist und die Einfahrt länger ist als ... Einfach, weil die Einfahrt nicht laufen kann, sagen wir es mal so.
00:23:47: Wo die Einfahrt eine eigene Buslinie hat.
00:23:49: Genau, so in der Art.
00:23:52: Aber du würdest es nicht merken.
00:23:54: Und bei einem russischen Milliardär, und das muss jetzt auch nicht gut unbedingt.
00:23:59: Also ich finde auch, dass zu Schaustellen von Reichtum und Erfolg nicht sympathisch oder so.
00:24:04: Aber wir sind anders getaktet in Deutschland.
00:24:07: Ich finde Bescheidenheit ist eine gute Togend.
00:24:09: Aber ich finde diese Tendenz, wenn Menschen Zum Beispiel meine Frau, habe ich ja schon mal erwähnt, kommt aus Kolumbien.
00:24:16: Und da gibt es durchaus auch, sagen wir mal, sehr zweifelhafte Gestalten der Vergangenheit.
00:24:23: Und ich meine jetzt nicht Pablo Escobar, sondern Musiker zum Beispiel,
00:24:28: die
00:24:28: ein Leben geführt haben, der bekannt ist, ist wahrscheinlich Diomedes Dias.
00:24:31: Über den gibt es auch bei Netflix eine Doku.
00:24:33: Der Mann hat zwischen fünfzig und hundertfünfzig Kindern gezeugt.
00:24:37: Niemand weiß es so genau.
00:24:39: Der war im Gefängnis wegen Totschlags.
00:24:41: Der war schwerstrogenabhängig.
00:24:46: Als der aus dem Gefängnis gekommen ist, standen da fünfzigtausend Kolumbianer und haben ihn auf einer, faktisch auf einem Auto durch die Stadt getragen.
00:24:56: Ja, aber gut, es hat doch auch nicht, oder?
00:24:58: Nein,
00:24:59: das ist die andere Seite der Medaille.
00:25:01: Also da wird Recht und Rechtlichkeit irgendwie komplett aus den Fugen groben, weil so jemand, sagen wir mal, über den Gesetz steht.
00:25:08: Er ist ja verurteilt worden, er ist auch ins Gefängnis gekommen.
00:25:13: Es war irgendwie so eine Liebesspielsache, die mit einer Frau auf Drogen aus der Kontrolle geraten ist und die dann am Ende tot war.
00:25:20: Und bis heute weiß niemand genau, was da passiert ist.
00:25:23: Und der musste auch nicht so richtig ins Gefängnis.
00:25:25: Das ist alles sehr fraglich.
00:25:27: Aber grundsätzlich, wie die mit dem umgegangen sind, der ist dann natürlich auch gefallen und immer drogensüchtiger geworden.
00:25:33: Am Ende wirklich, der sah mit fünfundfünfzig aus, als wäre er fünfundachtzig.
00:25:37: Und trotzdem ist es bis heute so, dass die Leute den verehren.
00:25:41: So.
00:25:41: Und wenn in Deutschland bei Boris Becker, da standen keine drei Leute vom Knas als der rausgekommen ist.
00:25:47: Ja, also ja, das hat wahrscheinlich was mit Mentalität zu tun, aber wahrscheinlich auch was mit den persönlichen Karrieren und den persönlichen Umständen der Leute.
00:25:57: Also weiß ich nicht, du hast ja in Italien, hast du auch irgendwie, weiß ich nicht, Mafia-Bosse, wo die Leute auch applaudieren, wenn die in ihr Dorf zurückkommen?
00:26:05: Denkst du auch so, ja?
00:26:07: Sollte das so sein?
00:26:08: Nee, eigentlich nicht.
00:26:10: Nee, natürlich nicht.
00:26:12: Und deswegen muss man da auch immer eine... Wie soll man sagen, man muss da eine Grenze ziehen und man muss da auch irgendwie, ich finde, aber trotzdem ist ein Umgang, der mit Thomas Gottschalk zum Beispiel getrieben wurde und auch diese Doppelzüngigkeit, ah, er ist krank, er hat Krebs, oh mein Gott, Arma Tommy.
00:26:30: Ja, das fand ich auch krass.
00:26:33: Ja, und das ist wirklich eklig.
00:26:35: Das ist halt die Berichterstattung da drüber, die ist halt,
00:26:39: ja.
00:26:40: Und dann gibt es natürlich nur die absolute Hardline, dann habe ich dann auch gelesen, wo du wirklich denkst, was geht in den Leuten?
00:26:46: Da hat dann eine wirklich geschrieben unter dem Bericht deiner Krebserkrankung, da wird sich seine Ex-Frau, die er verlassen hat, ja sehr freuen, dass der Bastard bald stirbt.
00:26:55: Und dann denkst du so, es musst du mir vorstellen, dass es Menschen gibt, die zu Hause sitzen an ihrem Fliesentisch oder wo auch immer und diesen Kommentar schreiben und den abschicken und sagen, ne, das war angebracht.
00:27:06: Ja, ich hätte über das Leben von fremden Leuten das ins Internet geschrieben.
00:27:09: Kommentare sind ja nochmal so eine ganz eigene Geschichte.
00:27:11: Also ich habe auch immer wieder das Gefühl, ich kann und will nicht mehr mir diese Diskussionskultur oder generell Kommentare im Internet antun.
00:27:20: Ich habe immer das Gefühl, die Leute tippen das irgendwie im Halbschlaf oder haben gerade schon zwei Flaschen Wodka drin und denken nicht drei Meter geradeaus, bevor sie irgendeinen dummen Kommentar ins Internet kippen.
00:27:30: Aber naja.
00:27:31: Apropos
00:27:32: Hype Schlaf und drei Flaschen Wodka drin.
00:27:34: Ich war am Wochenende, habe ich meiner Frau, die ja aufgrund ihrer Kultur auch Weihnachten weiter aus mehr liebt, als du und ich das tun.
00:27:41: Weil das ist in Kolumbien das Weihnachten super wichtig, habe ich ja eine Freude machen wollen.
00:27:45: Vor letztes Jahr war ich mit ihren Strasburg, was wirklich sehr schön war.
00:27:48: Das ist wirklich
00:27:49: sehr schön, da war ich auch schon.
00:27:50: Kann ich absolut empfehlen.
00:27:52: Klar, natürlich auch überteuert Herr Nippes.
00:27:54: Und dann kannst du auch allmöglich ein Scheiß zu Weihnachten kaufen.
00:27:57: Aber die ganze Stadt ist in Weihnachtsstimmung dekoriert.
00:28:01: Ich
00:28:01: war auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt.
00:28:03: Auch mit meiner Frau, wir haben ja lange in der Falz gewohnt und da ist das ja nicht so weit.
00:28:08: da mal rüber zu fahren und ich weiß gar nicht mehr welcher ich glaube das war das könnte das weihnachten nach der also nach dem anschlag hier auf dem breitscheidplatz in deutschland gewesen sein.
00:28:18: es war auf jeden fall sehr befremdlich weil ich war auf diesem wunderschönen großen weihnachtsmarkt und es liefen leute in uniform mit maschinen gewähren an mir vorbei.
00:28:28: das war sehr befremdlich.
00:28:31: aber ja das aber wirst du leider auf weihnachtsmärkten in deutschland jetzt auch haben.
00:28:39: Ja, aber in der Präsenz, wie ich das in Frankreich erlebt habe, habe ich das danach auch nie wieder gesehen.
00:28:45: Aber da waren alle alarmiert.
00:28:48: Das war eine Zeit, wo das jetzt nicht verwunderlich war, aber das fand ich krass.
00:28:53: Aber der Weihnachtsmarkt an sich in Straßburg war für einen Weihnachtsmarkt, finde ich, sehr schön.
00:28:59: Also so, so schön verteilt, schön nett und klein, wenig Tinnif, also natürlich auch Tinnif, aber jetzt nicht so viel, sondern wirklich irgendwie, weiß ich nicht, der Bürstenmacher, den man auf jeden Weihnachtsmarkt findet.
00:29:12: Und
00:29:13: ich habe das exakte Gegenmodell diese Woche gewählt.
00:29:15: Ich war mit meiner Frau in Falkenburg, ich wahrscheinlich würde in Holländer das anders aussprechen, in Walkenburg.
00:29:21: Ich weiß, egal, jedenfalls das direkt an der Grenze neben Maastricht und das die große Weihnachtsstadt in Holland.
00:29:28: Und ich hab gedacht, ich mach ja damit ne Freude.
00:29:30: und dann so nach einer halben Stunde haben wir beide schon gemerkt, ah nee, das ist nicht gut hier.
00:29:35: Also es ist ne kleine Stadt, die, ich dachte, dass dort Tropfsteinhöhlen sind.
00:29:40: Es sind aber keine Tropfsteinhöhlen, das ist ein ehemaliges Sandsteinbergwerk.
00:29:45: Und das muss ja nicht unbedingt schlimm sein.
00:29:48: Aber es gibt drei sogenannte Grotten, nee das stimmt nicht, Höhle ist nicht Höhle.
00:29:51: Also in den Sandsteinbergwerk ist schon deutlich weniger schön als ne Tropfsteinhöhle, deutlich weniger.
00:29:58: Sandstein, halt ein Loch aus Sandstein und geben von Sandstein im Berg.
00:30:02: Das könnte man ja auch nett machen.
00:30:04: Wir waren in zwei von den drei verfügbaren, weil bei der dritten aufgrund des massiven Ansturms, obwohl ich Feuertickets gekauft habe, war es nicht möglich, reinzukommen.
00:30:14: Man musste Feuertickets kaufen, dann waren wir erst in der Fluvelengrod.
00:30:18: So heißt es, glaube ich, so ähnlich.
00:30:20: Und das ist absolute Scheiße.
00:30:22: Also es ist absolut schlimm.
00:30:24: Also erstens.
00:30:25: Direkt davor sind Hütten, wo Getränke und so verkauft werden.
00:30:29: Die, also von deiner Empfindung als Urlauber, dazugehören.
00:30:33: Da haben wir uns da zwei sauteure Kakao mit irgendwie Marshmallows drauf für sieben Euro das Stück gekauft und durften nicht da rein.
00:30:39: Obwohl unser Time-Slot war, da mussten wir diesen Scheiß-Torren-Miss direkt runter schlucken, weil direkt da drin wird hier wieder was verkauft.
00:30:45: Das ist aber nicht ersichtlich, da ist kein Schild oder so.
00:30:48: Das ist ein
00:30:48: abgesperrter
00:30:48: Bereich.
00:30:49: Also du darfst
00:30:49: die Getränke nicht mit rein nehmen, die du draußen kaufst.
00:30:51: Obwohl die
00:30:51: dazugehören, genau.
00:30:53: Aber da drin werden Getränke konsumiert.
00:30:54: Das ist jetzt nicht so, dass die sagen, ja darf man nicht oder so, sondern das sind zwei unterschiedliche Unternehmen, was weiß ich nicht.
00:30:59: Da fühlst du dich dann schon leicht verarscht.
00:31:00: Okay, dann bist du da drin.
00:31:02: Dann gehst du durch einen unendlich langen leeren Gang mit ein paar Lichtern drin und danach kommen dann einfach fünfhundert Verkaufsstände mit Temusocken, fünf Euro Plastikspielzeuge im Weihnachtdesign, also wirklich Zeug, dass du bei AliExpress in Tüten überall steht Made in China drunter, was man auch sieht, nichtses handgemacht oder nett oder irgendetwas so speziell.
00:31:25: Es ist sperrlich beleuchtet und du stehst da drin und wirst halt von hinten von Leuten, die nachkommen, durchgeschoben, durch so ein Tunnel aus Kommerz.
00:31:33: Und ja, Weihnachten ist kommerziell.
00:31:36: Ja, Weihnachten ist ein kapitalistischer Eiltraum.
00:31:39: Aber wenn du sowas, wenn du auf dem Weihnachtsmarkt gehst, bist du nicht wundern, wenn es ein Weihnachtsmarkt ist.
00:31:43: Aber es ist ja die Frage der Präsentation und in dem Fall ist es einfach überhaupt nicht schön gemacht, gar nicht.
00:31:50: Also ich erinnere mich noch an Weihnachten damals.
00:31:52: Also Essen hat ja auch einen relativ großen und auch zumindest für die Region bekannten Weihnachtsmarkt.
00:31:58: Der ist nicht klein und es ist glaube ich sogar der erste Weihnachtsmarkt in Deutschland, der aufmacht immer.
00:32:04: Auf jeden Fall, der Weihnachtsmarkt in Essen war damals, also zumindest als Jugendlicher erinnere ich mich daran, dass ich mit meiner Mutter da immer mal wieder war.
00:32:12: Da gab es tatsächlich noch viel so, weiß ich nicht, wie gesagt, der Bürstenmacher, der irgendwie seine Bürsten verkauft.
00:32:18: Die kleine Bude, die irgendwie so getöpferte Tassen verkauft, wo deinen Namen drauf schreiben lassen kannst oder so.
00:32:25: Die üblichen Fressstände, die es immer gibt.
00:32:28: Aber es war irgendwie ... Weiß nicht, der Kerzenmacher oder so noch dabei, da hab ich auch tatsächlich den Trend gesehen, als ich jetzt zuletzt, ich weiß nicht, letztes Jahr oder so auf dem Weihnachtsmarkt war, dass es immer mehr so Retail einfach nur ist.
00:32:41: Also
00:32:41: Retail, ja,
00:32:42: Retail.
00:32:42: Genau, also einfach nur Sachen weiterverkauft werden im Grunde und da wenig Handwerk oder so ist.
00:32:49: Andererseits muss ich aber auch sagen, haben wir selber auch zu verantworten.
00:32:53: Also versuch dich mal heutzutage mit einer Bürstenmacherei oder irgendwas in der Art.
00:32:59: gegen die Konkurrenz aus China oder so durchzusetzen.
00:33:03: Also ist ja auch keiner bereit irgendwie für, was weiß ich, eine handgemachte Bürste irgendwie zwanzig Euro zu bezahlen oder fünfzehn oder so, wenn er ein ähnliches Produkt aus China für zwei Cent
00:33:14: bekommt.
00:33:15: Ja, absolut richtig.
00:33:17: Wir als Verkäufer haben diesen Markt geshaped, wenn man so möchte.
00:33:21: Natürlich, denke ich, auch die Leute haben kein Geld mehr übrig, wenn sie irgendwie für einen Flammlachs für zehn Euro bezahlen und für einen Glühwein sechs oder so, wo du denkst, wow, okay, das ist irgendwie... Auch nicht mehr attraktiv.
00:33:32: Weißt du, wenn du dann irgendwie vier Glühwein holst und mit Pfand fünfundvierzig Euro abgeben musst.
00:33:36: Ja, das ist schon hart.
00:33:37: Das
00:33:37: ist auch irgendwie krass.
00:33:39: Aber es geht ja auch ein bisschen um die Präsentation und so.
00:33:41: Und ja, Essen war früher immer ganz nett.
00:33:43: Münster war nett.
00:33:44: Gelskirchen war immer creepy.
00:33:46: Du hattest auf der Maddungsstrasse so zwölf Wütten einen Typ der Schmetterlinge verkaufte und Käfer.
00:33:51: Den hattest du
00:33:52: auch immer, ne?
00:33:53: Den hatte man auch immer, aber das war immer, der hat damals meine Oma abgezogen, weil mein Opa war ja Sammler von Schmetterlingen.
00:33:59: und als mein Opa gestorben ist, ich war erst sechzehn, haben meine Eltern diesen Typen angerufen, der soll das mal einschätzen.
00:34:05: Und da waren wirklich seltene Schmetterlinge bei.
00:34:08: Mein Opa hat sein Leben lang die gesammelt.
00:34:10: Der Typ hat meine Oma hundert Mark in die Hand gedrückt und ist abgereist mit allem, was mein Opa gesammelt hat.
00:34:15: Bitter.
00:34:16: Richtig bitter, ein blöder Bastard.
00:34:19: Jedenfalls war die ... war das immer ein sehr bedrückender Weihnachtsmarkt.
00:34:24: Aber grundsätzlich dieses Gefühl, dass da erzeugt wird, dass man da irgendwie nett steht, ein bisschen was ist und vielleicht noch irgendwas Hand gemachtes mitnimmt.
00:34:31: Ich habe noch nie einen so von Plastikschrott überfluteten Schrott-Weihnachtsmarkt gesehen.
00:34:37: Plus, dass man dann die ganze Zeit anders als bei anderen Weihnachtsmärkten, da das in so einer Tunnelstruktur angelegt hat, von hinten halt auch von irgendwelchen Rentner-Seniorenbussen durchgeschoben wird, weil ja die Leute nachkommen.
00:34:48: Und es ist halt auch einfach nicht liebevoll gemacht.
00:34:50: Der andere war der Kerstmarkt.
00:34:51: Kerst heißt glaube ich, ich glaube Kerst heißt Weihnachten auf holländisch.
00:34:57: Der war auch in einer Grotte.
00:34:58: Der war schon etwas besser.
00:34:59: und der Dritte, der am besten sein soll, den haben wir nicht gesehen.
00:35:02: Weil da war es einfach dann so voll, dass man nicht mehr rein kam.
00:35:06: Trotzvor er verkaufte der Tickets.
00:35:09: Aber die ganze Stadt, das ist alles voller Plastik und es ist alles unecht und es ist irgendwie, da ist gar keine Liebe drin, das ist wirklich nur Kommerz.
00:35:18: Ja, jetzt halt willkommen im Kapitalismus.
00:35:21: Ja, aber
00:35:22: ich wollte hier eine Freude machen, mit Straßbrüche hat es gut funktioniert, mit Weikenburg jetzt eher nicht.
00:35:27: Also würde ich jedem davon abraten.
00:35:30: Ich frage mich bei diesem ganzen Weihnachtsmarkt und Geschenke zu Weihnachten rum, war das schon immer so oder ist das schlimmer geworden?
00:35:39: mit dem Internet und dem, man kann mal eben schnell was bestellen.
00:35:43: Also ich verschenke zu Weihnachten gar nix, niemandem.
00:35:47: Und ich erwarte auch nicht, von irgendjemandem was geschenkt zu bekommen.
00:35:50: Ich hab mich irgendwann mal von diesem Druck und diesem Stress verabschiedet.
00:35:53: Ich hab gesagt, ich will nix, ich verschenke nix.
00:35:56: Wenn ihr mir was Gutes tun wollt, schenkt mir irgendwann was.
00:35:58: Und ich mach das auch in meinem Alter so, wenn ich irgendwie weiß nicht, was Schönes finde, wo ich denk, ach, das wär ein schönes Weihnachtsgeschenk, denk ich mir auch, kauf ich jetzt, schenke ich jetzt, warum soll ich bis Weihnachten warten?
00:36:08: Das ist eine legitime Gedanke, kann ich nachvollziehen.
00:36:17: Wenn Kinder beteiligt sind, wenn man nicht neffen oder eigene Kinder hat, dann ist das was anderes.
00:36:23: Dann ist Weihnachten noch mal so ein Erlebnis.
00:36:27: Ich sehe es gerade bei meinem Bruder, der mittlerweile eine Tochter hat, der für
00:36:34: die ...
00:36:35: hat Weihnachten jetzt eine neue Bedeutung wieder.
00:36:38: Also das war bei denen genauso das Weihnachten als zunehmend an Bedeutung verloren hat.
00:36:42: Je älter man wird, also es ist ja als Kind ist Weihnachten Magie.
00:36:47: Finde ich, oder war es zumindest für mich, der Moment, wenn man ins Wohnzimmer kommt und das erste Mal diesen geschmückten Baum sieht mit den Kerzen oder den Lichtern drauf und alles schön geschmückt, da liegen Geschenke.
00:36:58: Es gibt was besonders zu essen.
00:37:00: Noch ein Teller mit Süßigkeiten, Nüssen, Apfel und Orange.
00:37:03: Also die ganze Familie ist zusammen.
00:37:05: Man singt irgendwie, was weiß ich nicht, ich bin einer sehr katholischen.
00:37:10: Also bei uns ist das schön in die Kirche, danach alle zusammen essen, dann wird die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorgelesen und so weiter.
00:37:19: Das hatte
00:37:20: keinen guten Einfluss auf dich gehabt, dass du ein ordentlicher Christ geworden bist, ne?
00:37:23: Ja, bin ich ja.
00:37:27: Das hatte so was Magisches an Weihnachten.
00:37:30: Das war irgendwie was Schönes.
00:37:32: Aber je älter man geworden ist, desto mehr hat das an Bedeutung verloren und desto weiß ich nicht.
00:37:38: Ich würde jetzt nicht sagen, meine Eltern haben sich weniger Mühe gegeben, aber wenn du irgendwie ein Kind hast, das irgendwie acht ist oder sechs oder so, dann machst du halt ein anderes Weihnachtsfest oder hast ein anderes Weihnachten, als wenn du da zwei Kinder hast, die irgendwie sechzehn oder achtzehn sind oder so.
00:37:55: Ich glaube, gerade Weihnachten, zumindest Weihnachten in einer Familie, ändert sich noch mal, wenn Kinder mit dazukommen oder wenn Kinder in irgendeiner Form eine Rolle spielen, die dann vielleicht auch irgendwie an das Christkind oder den Weihnachtsmann glauben oder so, oder generell, wenn man das für die einfach macht und das ändert, glaube ich, für einen selber auch, wie man Weihnachten wahrnimmt und wie das ist, weil man dann irgendwie näher sieht, wie die sich freuen.
00:38:19: Das hat alles irgendwie wie gesagt so was Magisches.
00:38:23: Wenn man älter wird, verliert es das.
00:38:24: Und bei Freunden, die ich sehe, die Kinder haben oder halt in meiner Familie, meine Geschwister oder so, da hat Weihnachten wieder an Wert gewonnen oder es hat sich wieder geändert in dem Moment, wo dann irgendwann Kinder wieder eine Rolle gespielt haben.
00:38:41: Klar, das macht Weihnachten.
00:38:43: Man sollte versuchen, die Illusionen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten für Kids.
00:38:48: Ja, und dieses ... dieses ... dieses Bi ... ne, ich weiß nicht, was der richtige Begriff dafür ist.
00:38:55: Dieses Verlogene, wir sind hier eine christliche Gesellschaft und deshalb feiern wir Weihnachten.
00:39:00: kein Arsch von euch.
00:39:02: Feiert Weihnachten, weil es ein religiöses Fest ist oder so gut wie keiner.
00:39:07: Würde ich mich mal aus dem Fenster lehnen,
00:39:08: weil ich ... Die wenigsten.
00:39:10: Genau, die wenigsten, weil ich war früher, also wie gesagt, super katholisch erzogen.
00:39:14: Ich war früher von Messdiener bis, was weiß ich nicht, bis ich, ich weiß, in den Sechzehn war oder so.
00:39:21: War ich jeden Sonntag in der Kirche.
00:39:24: Sehr aktives Mitglied der Gemeinde und so weiter.
00:39:26: Und ich habe es in jeder Kirche gesehen.
00:39:28: An Weihnachten ist die Kirche voll.
00:39:30: bis zum Anschlag.
00:39:32: Das ist das Geile immer.
00:39:33: Das
00:39:33: sind alle in der Kirche.
00:39:35: Wir mussten bei uns in der Kirche, das haben die Messinger zum Teil gemacht und so Stühle dazustellen.
00:39:40: Wir haben Bereien aufgebaut, damit halt alle Leute Platz haben.
00:39:43: Das haben Leute gestanden.
00:39:44: Ein Tag nach Weihnachten.
00:39:45: Hätte ich jetzt das schon ganz schön begotten.
00:39:47: Genau, begotten ist das Wort, das ich gesucht habe.
00:39:49: Genau.
00:39:50: Es ist für die Leute ein Event an Heiligabend oder für viele Leute ist es ein Event an Heiligabend.
00:39:56: Den Rest... Also es ist vollkommen egal, ob da irgendwie eine katholische Messe vorne ist oder ob da irgendjemand, was weiß ich, nicht Gedichte vorlesen würde, wäre wahrscheinlich am Ende auch vollkommen egal.
00:40:08: Also es ist dieses Weihnachts-Event, wo die Leute alle unbedingt in die Kirche müssen, da freien mich immer so, warum gerade an dem Tag, was ist mit allen anderen Tagen?
00:40:17: Da ist halt Tradition, könnte man sagen, gehört dazu.
00:40:20: Aber das, also wenn mir da irgendjemand erzählen will, das ist wegen unserem christlichen Glauben, dann frage ich mich so, ja, erzähl mal was von deinem christlichen Glauben.
00:40:33: Ja, natürlich ist es, wenn man ehrlich ist, ist es Verlogener Scheiß.
00:40:37: Also einfach Verlo.
00:40:40: Verlogener Scheiß und der christliche Gedanke hinter Weihnachten ist doch völlig verloren gegangen.
00:40:47: Also
00:40:47: natürlich haben
00:40:48: wir eine christlich geprägte Kultur
00:40:50: hier, aber dass die Leute das mit ihrem Glauben argumentieren, das ist satt, was ich nicht verstehe.
00:40:55: Ja, aber erinnere dich mal an Loryo Weihnachten bei den Hoppenstädten.
00:40:58: Neunztenhundert wann war das?
00:40:59: Sieben, siebzig, fünben, siebzig oder so?
00:41:01: Das ist uralt, das ist fünfzig Jahre alt mittlerweile.
00:41:05: Und da wurde schon der Gag gemacht, dass die Familie unter den Bergen an Geschenkpapier verschwindet nachher.
00:41:11: Wenn Dickey Hoppenstedt dann das Atomkraftwerk zum selber aufbauen oder den Nukleameiler aufbaut und Opa mit seiner Scheiblatte und dann werden immer höhere Berge an Geschenkpapier.
00:41:24: Bei uns war das immer so, dass mein Vater, also ich finde das im Rückblick schade, ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern weniger.
00:41:33: Also, ich bin ja sowieso in einem unchristlichen Haushalt aufgewachsen, aber auch in einem relativ... unkommerzialisiert, unkapitalistischen Haushalt.
00:41:40: Also mein Vater fand, dass alles immer albern müssen, wenn er Weihnachten zu tun hatte.
00:41:44: Das bisschen Stimmung, was zu Hause erzeugt wurde, war von meiner Mutter und mein Vater hat sich dann immer eher drüber amüsiert, so mit den Geschenken, oh, jetzt muss hier was ausgepackt werden und so.
00:41:53: Und das fand er halt alles albern.
00:41:55: Und ich finde eigentlich schon, genau wie du sagtest, dass man Kindern bis zu einem bestimmten Alter einfach diese Illusionen und diesen, was für ein schöner Gedanke, dass der Weihnachtsmann am Fenster steht.
00:42:07: Ja.
00:42:07: Oder das Christkind.
00:42:08: Je nachdem, in welchem, ich glaube das kommt drauf an, in welchem Bereich.
00:42:11: Weihnachtsmann.
00:42:13: Bei euch war es ja bei uns war es das Christkind.
00:42:15: Verdammte Protestanten.
00:42:18: Was?
00:42:18: Oder ist es katholisch?
00:42:19: Ich habe keine Ahnung davon.
00:42:21: Wann ist es denn das Christkind und wann ist es?
00:42:23: Das ist, glaube ich, ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, das hängt von der Region ab, in der du...
00:42:30: Es ist ein alten Dorf, Gelskirchen, auch noch tausend.
00:42:33: Ja, ich glaube, bei den Eltern war es eher, weil die nicht sehr christlich geprägt waren, oder?
00:42:39: Nein, bei uns kommen, also im Robot kommt der Weihnachtsmann.
00:42:42: Komm her, Herr Chriskin.
00:42:43: Nein.
00:42:44: Weil das ist ja Herr Chriskin als Kinderarbeit.
00:42:46: Aber machen wir nicht die, die früher haben wir schön den Püt geschickt, dass die gemeinsam mit den Pferden...
00:42:52: Ja, dann
00:42:52: bringen die die Geschenke raus.
00:42:53: Ich habe nicht mal eine Vorstelle.
00:42:55: Ich weiß, wer das Christkind ist, aber das war bei uns der einzige Satz, in dem ich mich erinnere, mit Christkind.
00:43:01: Wenn der Himmel rot war vor Weihnachten, dann sagte meine Oma, guck mal, Christkind, Backplätzchen.
00:43:08: Und auch das sind Bilder, die ich finde, die man Kindern vermitteln sollte.
00:43:14: Also bis zum gewissen Alter.
00:43:15: Also ich hab wirklich bis ich sieben, acht Jahre alt war, immer gedacht, wenn der Himmel rot ist, dann wird da oben gerade gebacken für Weihnachten.
00:43:21: Das hab ich als Kind auch gedacht.
00:43:23: Ist doch total süß, ist auch total schön.
00:43:25: Ich finde, dass Kinder wegnehmen, es wird ihnen sowieso genug Illusion weggenommen, schnellstmöglich, in Form von Klassenkameraden, Fortneid und was weiß ich das?
00:43:34: Und wenn du, wenn du vier, fünf Jahre alt bist und noch an dem Weihnachtsmann glaubst oder dieses, dieses Glünen in den Augen hast, dass da jetzt jemand kommt und so, ich finde das total schön.
00:43:44: Ja, ich finde das auch schön.
00:43:46: Ich finde Weihnachten als Familienfest dann.
00:43:50: Mit Kindern, mit Familie, mit irgendwie ... Weiß nicht, ich mein, das ist jetzt ein Begriff, den die Christen für sich gekapert haben.
00:43:56: Ein Fest der nächsten Liebe.
00:43:58: Dass man auch irgendwie, weiß ich nicht, mal Leute zu sich einlädt oder so.
00:44:03: Find ich eine super schöne Idee.
00:44:06: Es ist nur in ... Ich hab irgendwie das Gefühl, in unserer Gesellschaft hat Weihnachten ... Also nicht erst jetzt, sondern schon in den Achtzigern komplett die Bedeutung verloren, weil es halt einfach nur noch ein... Was heißt nur noch?
00:44:21: Es ist ein Fest geworden, dass immer noch diese traditionellen Werte hat und vielleicht auch noch dieses Familiending, wo aber immer mehr der Kapitalismus sich reingefräst hat.
00:44:31: Und in Zeiten von Social Media, wenn du dich umguckst, was da an Werbung für Adventskalender und so läuft, wird das immer schlimmer.
00:44:38: Adventskalender ist ja auch so ein Ding, was komplett aus dem Ruder gelaufen ist.
00:44:42: Wahnsinn, was für Adventskalender es gibt.
00:44:46: In meiner Kindheit gab es, und da hab ich mich wie sonst was drauf gefreut, gab es immer den Adventskalender mit diesen kleinen Schokotevelchen.
00:44:55: Das war der Adventskalender, den es bei uns gab.
00:44:58: Den für, weiß ich nicht, ein Euro oder beziehungsweise damals zwei, drei Mark von Plus.
00:45:05: Ich finde, du hast ja mittlerweile, ja doch, aber ich finde krass, dass mittlerweile erstens auch dafür ein Kommerz drum gemacht wird, dass jede Scheiße ... Also wirklich jede Scheiße ein Adventskalender hat, der Adventskalender, der Handwerkskammer, der Adventskalender von der BIPA-Paphymerie, der Adventskalender von Aldi, der Adventskalender von, ich weiß, also wirklich, wo du denkst, was?
00:45:30: Die haben jetzt auch einen eigenen Adventskalender,
00:45:34: du
00:45:35: kannst den Adventskalender aufgehört.
00:45:36: In der Ikea Adventskalender?
00:45:39: Nee, früher war das immer der Ikea Adventskalender.
00:45:42: Der war immer relativ hochwertig, was die Schokolade da drin angeht.
00:45:45: Die haben das immer mit irgendeiner belgischen Pralinen oder sonst was gemacht.
00:45:49: Und der war immer so, dass der irgendwie, ich glaube, zwanzig Euro gekostet hat, aber mindestens Ikea-Gutscheine im Wert von zwanzig Euro drin waren.
00:46:00: Minimum.
00:46:00: Also den hast du quasi gratis bekommen.
00:46:02: Ja, und das ist doch, das ist ja dann, finde ich, auch okay.
00:46:05: Also ich finde es krass.
00:46:06: Also ich habe letztens jemanden gesehen, der Adventskalender im Internet testet.
00:46:10: Also es gibt ja für alles ein Test wieder, oder ein Glopapier.
00:46:12: Und der hatte zum Beispiel unter anderem den Roland-Kaiser Adventskalender.
00:46:17: Es gibt
00:46:17: dabei auch Adventskalender von Chanel und so.
00:46:20: Und von Joa, also die dann irgendwie fünftausend Euro kosten würde.
00:46:23: Denkst du, was ist denn hier kaputt gegangen?
00:46:27: Ja, aber warte mal, also das absolut hoch zehntausend.
00:46:30: Aber der Roland Kaiser Adventskalender ist halt geil, weil du hast vorne ein Foto von Roland Kaiser, dem alten Sozi vorne drauf.
00:46:36: Und dann sind da Lindschokoladen, die kleinen Kügelchen von Lindrin, nicht die großen, die kleinen.
00:46:42: Und zwar vierundzwanzig Stück.
00:46:44: Und dann hat der Typ vorgerechnet, kein Ahm, der Kalender kostet neunzwanzig Euro oder so.
00:46:48: Und der Gegenwert dieser, dieser vierundzwanzig Kügelchen ist ungefähr vier Euro.
00:46:53: Wenn du dir die einzeln kaufen würdest, da ist noch nicht mal irgendwas, das ist nicht mit Roland Kaiser irgendwie, dass der auf den Kugeln drauf ist oder so, das sind einfach vierundzwanzig Kugeln, die du wahrscheinlich in Millionenfach dann von Lind in einer Riesenpackung kaufst, da reingefüllt, vorne im Bild vom Fatih drauf geklatscht, neunzwanzig Euro.
00:47:10: Und dann denkst du auch so, boah, das ist, also natürlich, das ist ja nur für Ultra-Fans, also für echt irgendwie oder als Verarsche für irgendwelche Spinner.
00:47:18: Aber das ist für eine Absurkel.
00:47:20: Also das ist einfach für eine absurde Absurkel irgendwie.
00:47:22: Also so Adventskalender können ja auch schön sein.
00:47:25: Er heißt ja nicht, dass sie alle schlecht sind.
00:47:26: Das gibt ja auch durchaus Adventskalender irgendwie... Was weiß ich, wo jeden Tag ein kleines Experiment drin ist oder jeden Tag irgendwie ein Stück einer Geschichte oder so.
00:47:37: Das ist so durchaus eine schöne Kalender, aber ich finde, das ist zum Teil komplett aus dem Ruder gelaufen.
00:47:42: Also Adventskalender, die mehrere hundert Euro kosten, wo irgendein Quatsch drin ist.
00:47:47: Also das ist Kapitalismus in der Endstufe.
00:47:51: Ja, ich finde es auch seltsam.
00:47:55: Ich bin ganz froh, dass es... Mit meiner Frau, wir haben keinen Adventskalender, aber es gibt's in Kolumbien nicht.
00:48:00: Und ich brauch's auch nicht.
00:48:02: Ich hab einen, den ich mit meiner Frau teile.
00:48:05: Wir haben einen Lakritz-Adventskalender.
00:48:09: Ähm
00:48:10: ... Wir haben jeden Tag so ... Lakritz
00:48:13: ist sehr deutsch, ne?
00:48:14: Zum Beispiel, das eine Sachen, das gibt's, also gibt's wahrscheinlich schon, aber gibt's in Kolumbien auch nicht.
00:48:20: Also, Lakritz hab ich ihr, das kannte sie nicht, ne?
00:48:23: Und als wir uns kennenlernen, hab ich ihr das gegeben.
00:48:25: Und sie hat fast gekotzt.
00:48:26: Sie meinten, das wäre
00:48:27: das ekeligste,
00:48:28: was sie je gegessen hat.
00:48:29: Und ich liebe
00:48:30: Lackritz, ne?
00:48:31: Ich
00:48:31: auch.
00:48:32: Lackritz ist eher ein skandinavisches Ding, hätte ich gesagt.
00:48:38: Je mehr Norden, desto mehr Lackritz, kannst du sagen.
00:48:41: Merkst du in Deutschland ja auch, da gibt es ja auch den Lackritz-Equator, wenn du in den Süden gehst, die Leute hassen Lackritz.
00:48:47: Die nennen das auch Bärendreck.
00:48:49: Komisch, ne?
00:48:50: Aber trifft wahrscheinlich einfach nicht den Geschmack.
00:48:53: Ja, das war auch die Frage, womit du es geworden bist.
00:48:55: Wo ist das Lackritz natürlich ein sehr speziellen Geschmack hat, ne?
00:48:58: Ja, und?
00:48:59: Also, das ist ja auch so ein Ding, das ist ähnlich wie Käse.
00:49:01: Es gibt ja verschiedenste Arten von Lackritz auch.
00:49:04: Ich
00:49:04: finde Lackritz großartig.
00:49:05: Ja, aber sie findet den Grundgeschmack von Lackritz einfach generell ekelhaft, egal ob süß oder salzig.
00:49:11: Ja, ja, das gibt es in der Kultur nicht als Geschmacksrichtung und deswegen kotzt die da hart ab.
00:49:16: Ich liebe salziges Lackritz.
00:49:18: Ja, Salz, Lackritz ist super.
00:49:20: Ja, das Problem ist, da kriegst du ja wirklich Dünfe von.
00:49:23: Und angeblich macht es auch was Potent oder Impotent.
00:49:26: Ich glaube, dass das Potenzproblem aus erzeugt, wenn man zu wenig davon ist.
00:49:30: Zu wenig davon ist.
00:49:32: Das wäre geniales Marketing.
00:49:34: Wenn du zu wenig davon ist, bekommst du Potenzproblem.
00:49:36: Oh mein Gott, ich brauch mal eine Ticke Dosis.
00:49:39: Aber ich mag das sehr gerne, umso salziger und so besser.
00:49:44: Ich mag süßes Lackritz nicht so gerne.
00:49:45: Das ist nichts für mich.
00:49:47: Was ich nie verstehen werde, sind diese, auch auf Weihnachtsmarkt, das habe ich auch da in dem Kommerz Weihnachtsmarkt in Weitenburg wieder gesehen, diese Süßigkeitenstände, was praktisch der alte Kiosk umgebaut auf hundert Gramm kosten sieben Euro.
00:50:00: Ah, diese Touristenfallen.
00:50:02: Wo du echt denkst so, warum kauft da irgendjemand irgendwas?
00:50:06: Also warum sollte man dort für sieben Euro irgendwie hundert Gramm Billigste Weingummi-Scheiße kaufen, die es überall in Tüten abgepackt im Supermarkt gibt.
00:50:16: Warum sollte man das tun?
00:50:18: Es
00:50:18: ist so ein bisschen... Blödsache, dass
00:50:19: jemand vorher drauf genießt hat.
00:50:21: Also die in Weikenburg waren nicht mal abgedeckt.
00:50:24: Es ist so ein bisschen die Gelegenheit.
00:50:25: Also wenn du einen Kind dabei hast oder so oder selber Bock auf was Süßes hast, kannst du ja genauso gut die Frage stellen, warum solltest du für einen heißen Kakao irgendwie da sechs Euro bezahlen?
00:50:36: Aber bei den Produkten hat man immer noch das Gefühl, das ist irgendwie mit irgendeiner Besonderheit hergestellt.
00:50:42: Da heißt es ja exakt, blendt genau das, was du ... Es gibt doch bei Glühwein massive Unterschiede.
00:50:47: Ja, ja.
00:50:49: Der Bill Glühwein, das ist schon richtig fieses.
00:50:51: Ich
00:50:52: hab ja über sieben Jahre lang in der Falz gewohnt.
00:50:54: Und wenn du da auf dem Weihnachtsmarkt ein Glühwein geholt, dann steht dran, von welchem Wein gut der ist.
00:51:00: Und von welchem Weinberg irgendwie und welche Traumart.
00:51:04: Äh, was weiß ich?
00:51:05: Wenn ich hier im Ruhrgebiet dir einen Glühwein holst, kannst du froh sein, wenn da ein Glühwein ist.
00:51:09: Ja, ein Glühwein ist so nicht einfach.
00:51:11: Auf
00:51:11: dem Detrapag nachgefüllt.
00:51:14: Das sei auch eine
00:51:15: Frechheit, wenn du weißt, was die Marge da ausmacht.
00:51:18: Ja, das ist halt groß,
00:51:19: ne?
00:51:19: Aber das ist ja überall so.
00:51:21: Gerade bei so was wie Weihnachtsmarkt oder ähnlich.
00:51:23: Da sind ja auch die Standenmieten unglaublich treuer.
00:51:26: Da verdient ja jeder mit.
00:51:29: Ja, also ich bräuchte gar keinen Weihnachtsmarkt, ich müsste da auch gar nicht hingehen, sag das mal so.
00:51:35: Also ich guck mir das ganz gerne an.
00:51:38: Also mir ist das häufig zu voll.
00:51:40: Zu voll, zu gedrängt und weiß ich nicht.
00:51:43: Also ich gehe ganz gerne über den Weihnachtsmarkt so, ich bin ja selbstständig und kann meine Zeit selber einteilen mittags.
00:51:50: So nachmittags.
00:51:51: Wenn es so anfängt zu dämmern, wenn es noch nicht so voll ist, wenn man so ein bisschen da drüber schlendern kann, dort finde ich ganz nett.
00:51:57: Zum Thema Adventskalender noch mal.
00:51:59: Mein Vater hatte immer ein Adventskalender, der für mich zumindest gibt es kein Adventskalender, der mehr Ruhrpott schreit, als der Lotto-Rubbel-Los-Adventskalender.
00:52:10: Der Lotto-Rubbel-Los-Adventskalender, das gibt es auch.
00:52:14: Den dann so in Form von so einer Papp-Tanne oder so ein Papp-Weihnachtsmann hast, wo vierundzwanzig Rubbellose drinstecken.
00:52:22: Kinder kennst du, oder?
00:52:23: Ja, doch, doch, doch kenne ich.
00:52:26: Aber ich habe dir doch mal meine Rubbel-Los-Geschichte aus dem Einkaufszentrum Alten Essen erzählt.
00:52:33: Die kennen auch unsere Hörale.
00:52:35: Wie ich als Kind mal Zehntausend Mark errubbelt habe.
00:52:39: Und dann haben wir das abgegeben und dann durfte ich mir, also wirklich, durfte mir mein Rubbel loskaufen, wenn ich mit meinen Eltern da hin musste, weil ich natürlich Einkauf total langweilig fand.
00:52:46: Und dann habe ich Zehntausend Mark errubbelt und dann haben wir das abgegeben und dann durfte ich mir bei K-Stadt für Hundertneunzig Mark oder Zweihundert Mark ein rotes Rennauto kaufen mit Fernbedienung.
00:52:57: Das war Anfang der Neunziger der Hammer.
00:52:59: Das gab es noch nicht so viel, so was.
00:53:01: Und dann sind wir wieder zurückgegangen und dann haben die halt gesagt, ich hätte das Sicherheitsfeld angekratzt.
00:53:06: Deswegen wäre der Schein nicht gültig.
00:53:09: Und dann muss ich das rote Auto wieder zurückbringen.
00:53:14: Wir kommen mit meiner Kindheit, das war ein bisschen härter als heute.
00:53:18: Ja, ich, äh, ne, freust du dich dieses Jahr auf Weihnachten in irgendeiner Form?
00:53:23: Nee.
00:53:24: Nicht?
00:53:26: Ich schon.
00:53:27: Meine Frau ist in Kolumbien.
00:53:28: Ich bin im Weitsten Sinne allein.
00:53:30: Die besucht die Familie und das ist auch gut.
00:53:32: Weil die hat nochmal Großeltern noch, die auf Weihnachten mit ihr verbringen wollen.
00:53:38: Und ich bleibe dieses Jahr zu Hause.
00:53:41: Und ganz alleine.
00:53:42: Werde ich hier.
00:53:43: Ganz alleine werde ich mir diei-hard eins bis drei reinziehen.
00:53:48: Die Weihnachtsfilme, ne?
00:53:49: Es ist
00:53:49: ein bisschen traurig.
00:53:50: Ich bin einschürzig.
00:53:51: Es ist mir einfach komplett egal.
00:53:53: Für mich spielt es gar keine Rolle.
00:53:54: Für mich ist geil.
00:53:55: Für mich ist die Zeit von Weihnachten bis Silvester geil, weil niemand was will.
00:53:59: Ja,
00:53:59: genau.
00:54:00: Das ist das, worauf ich hinausfaulte gerade.
00:54:02: Also ich freue mich richtig auf Weihnachten.
00:54:05: Nicht wegen diesem ganzen Familienkram.
00:54:07: Also meine Eltern leben ja schon lange nicht mehr.
00:54:09: Ich habe zwar noch Geschwister, mit denen treffe ich mich auch mal am zweiten Weihnachtstag und wir gehen alle zusammen was essen.
00:54:14: Aber sonst hat Weihnachten für mich auch relativ wenig Bedeutung.
00:54:17: Ich bin ja auch nicht christlich oder so, wobei ich sagte ja schon, ich glaube die wenigsten von uns feiern Weihnachten wirklich, weil sie christlich sind.
00:54:26: Vielleicht irre ich mich da auch, rotzt es gerne in die Kommentare.
00:54:33: Aber ich freue mich auf Weihnachten, weil ich die Zeit mag.
00:54:35: Weil bis Weihnachten sind alle gestresst, alles ist irgendwie hektisch und so weiter.
00:54:40: Aber ab Heiligabend bis zu Neujahr ist einfach nichts los.
00:54:45: Es ist einfach ruhig.
00:54:46: Niemand will irgendwas von einem.
00:54:49: Es gibt nichts, was irgendwie groß stattfindet, außer so was wie der Chaos Communication Congress.
00:54:53: Da war ich auch mal sehr gerne, werde ich dieses Jahr leider nicht schaffen.
00:54:57: Aber ich mag die Zeit so, ich mag Weihnachten, weil da Pause ist.
00:55:01: Da ist für alle Pause, also für alle nicht.
00:55:04: Ich weiß, es gibt eine Menge Leute, die gerade an Silvester auch, ich möchte zum Beispiel an Silvester nicht in der Notaufnahme arbeiten und ich glaube auch gerade um Weihnachten und so rum ist es auch in Altenheimen und so.
00:55:15: Also es gibt eine Menge Jobs, die haben da nicht frei, für die ist das eine harte Zeit und so.
00:55:19: Aber im Allgemeinen für mich in meinem Job und auch für dich in deinem Job ist das eine Zeit, die einfach ruhig ist.
00:55:26: Wo er einfach sagen kann, boy, ich schmeiß mal die PlayStation an.
00:55:30: und bestellen meine Pizza und jetzt ist Ruhe.
00:55:33: Und niemand will irgendwas, wie du schon richtig sagst.
00:55:37: Das ist wirklich das Netteste daran, dass halt alles stillsteht, alle Companies, alle Fernsehsender, alles mit dem ich beruflich irgendwie verbunden bin, steht in der Zeit still und das ist echt fein.
00:55:51: Warte,
00:55:51: bis du zu den ersten, bis du alt genug bist, als Opa bei den ersten Weihnachtsshows aufzutreten.
00:55:56: Ja, der Opa liest euch jetzt was vorkommen.
00:55:59: Noch mal auf den Schuß, Jacqueline.
00:56:01: Wir wollten uns übrigens noch bei unserer Community bedanken, Reini Bär, oder?
00:56:04: Ja, immer.
00:56:06: Geil, du weißt nicht, warum.
00:56:07: Letzte Woche war Spotify rapped und wir haben wahnsinnig viele Leute geschrieben.
00:56:11: Ich glaube, das höchste, was ich gesehen habe, jemand, der hundertfünfzigtausend Minuten Alliteration am Arsch gehört hat, faktisch hat er es auf all seinen Geräten parallel laufen lassen für immer.
00:56:22: Ich weiß gar nicht, ob das Jahr hundertfünfzigtausend Minuten hat, das ist wirklich beeindruckend und da haben wir sehr gefreut.
00:56:27: Hattest
00:56:27: du auch einen Spotify rapped?
00:56:29: Ich hatte einen Spotify rapped und meine Frau lacht mich immer noch aus.
00:56:32: Warum?
00:56:34: Weil da wird ja auch dein musikalisches Alter angezeigt.
00:56:37: Richtig.
00:56:37: Ich war bei meinem auch sehr verwundert.
00:56:39: Was hast du gehabt?
00:56:40: Einenundachtzig Jahre.
00:56:44: Das ist ganz witzig.
00:56:45: Ich kann das posten.
00:56:46: Einenundachtzig Jahre.
00:56:47: Ich weiß nicht, ob das irgendwie das beeinflusst hat, dass ich hier den ganzen Tag das Horst Bessel liet höre.
00:56:52: Aber es ist wirklich seltsam.
00:56:54: Einenundachtzig
00:56:55: Jahre.
00:56:55: Meins war achtzehn.
00:56:58: Ja,
00:56:59: wahrscheinlich, weil ich abends meinschlafen über TKKG und drei Fragezeichen höre.
00:57:04: Wie kannst du ein Bild davon schicken, damit ich das meiner Frau zeigen kann?
00:57:07: Die liebt dich ja sowieso heiß und ähnlich.
00:57:09: Und dann lacht sie sich als recht.
00:57:10: Und du hast achtzehn, ich hab achtzehn?
00:57:13: Ja.
00:57:14: Ich guck gleich
00:57:14: mal, ob ich das noch abrufen kann, natürlich.
00:57:16: Weil
00:57:16: du im Garten in deinem Crop-Trop ... zu Kpop Musik tanzen oder was?
00:57:21: Nee, also
00:57:22: wie gesagt, ich glaub, weil ich ansonsten mal irgendwie drei Fragezeichen höre oder so.
00:57:25: Ich
00:57:28: hör Musik für Achtzigjährige.
00:57:29: Ich höre total gerne die Beatles.
00:57:31: Ich höre Cat Stevens.
00:57:33: Ich hab gestern noch Batchfinger gehört mit dem Endsong von Breaking Bad, der am Ende läuft, wenn die Geschichte von Walter White endet.
00:57:41: Und da ist mir erst mal aufgefallen, dass es für ein Genie-Winskilligen ist, weil durch pur Zufall dieser Song Baby Blue von Bedfinger, den wir auch heute auf die Liste setzen rein hat, sprachlich und inhaltlich, der Song ist von sphärziger, sphäte sechziger, Bedfinger, also B-A-D-Finger mit Baby Blue.
00:57:59: Da singt halt der... Da singt der Hauptprotagonist, der vierzig Jahre bevor Breaking Bad entstanden ist, darüber, wie er Baby Blue unrecht getan hat.
00:58:12: Und Baby Blue ist ja in dem Fall gleich bedeutend mit dem Meth.
00:58:15: Also, ich meine, die wirklich tiefste Liebesbeziehung, die Walter White in dieser Serie hat, ist ja nicht zu seiner Familie oder zu Jessie, sondern endet zum Produkt.
00:58:23: Ja, stimmt.
00:58:23: Und das
00:58:24: ist echt, weil, nee, wir sagen jetzt nicht, wie die Serie endet, aber sie endet ja zumindest damit, dass auch klar wird, dass ihm dieses Produkt sehr wichtig war.
00:58:33: Ja.
00:58:34: Wahnsinnig geiler Song.
00:58:35: Bedfinger mit Baby Blue, bitte auf die Liste.
00:58:38: Und da wurde mir klar, dass das wirklich wahr ist, dass mein Musikgeschmack aus einem anderen Jahrhundert kommt.
00:58:43: Der Großteil der Leute einfach tot ist.
00:58:46: Meine Frau lacht schon immer, wenn ich ihr sage.
00:58:48: Also, die kennt ja diese ganze Musik nicht.
00:58:50: Dann sag ich hier, da war ich bei den Stone-Temple-Pilots, erste Reihe-Bisar-Festival, zwei-tausend-eins.
00:58:56: Ai, ist wieder deine Drogeristamusik.
00:58:58: Ich sag, das ist keine Drogeristamusik.
00:59:00: Hat der Mann Drogen genommen?
00:59:02: Ich sag, ja, der Mann hat Drogen genommen.
00:59:04: Lebt der Mann noch?
00:59:04: Ich sag, nein, der Mann ist tot.
00:59:06: Ach, also Drogeristamusik.
00:59:08: Und sie haben recht?
00:59:09: Fünf-neinzig Prozent der Leute, deren Musikgehöhre sind entweder an Altersschwäche oder an Drogen gestorben.
00:59:14: Ja.
00:59:15: Das hat Rock'n'Roll gewesen oder die Nachwirkungen davon.
00:59:20: Weiß nicht, erlebt noch irgendjemand aus der Grunge-Zeit?
00:59:24: Ja, Pearl Jam natürlich.
00:59:26: Doch, stimmt doch, ein paar
00:59:28: Leben.
00:59:28: Aber wirklich wenige leben doch, das muss man sagen.
00:59:31: Ich hätte sonst Chris Cornell genannt, lebt auch nicht mehr.
00:59:34: Die meisten sind tot, Alice in Chains, Nirvana, die großen Gesichter der Grunge-Zeit sind alle tot.
00:59:39: Also, zumindest die Hauptgesicht.
00:59:41: Also, der hat ja noch Christoph sein geschluckt, aber du weißt, was ich meine.
00:59:46: Paul Jim ist einer der ganz wenigen Bands, die diese Zeit überlebt hat.
00:59:50: Ich war von meinem musikalischen Alter auch ein bisschen überrascht, denn ich habe eigentlich, also es kann nur daran liegen, dass ich irgendwie auf Spotify die meiste Zeit irgendwie drei Fragezeichen hören nachzumeinschlafen.
00:59:59: Aber ich höre sonst mein meistgespieltes Song war irgendein so ein Instrumental-Klavierstück.
01:00:04: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich immer, wenn ich arbeite, halt im Hintergrund Klaviermusik dodeln lasse.
01:00:11: Und weißt du, was mein meistgehörstes Stück war?
01:00:13: Mireffe von Belé.
01:00:16: Und das liegt daran, dass meine Frau ja meinen Alexa-Account mit benutzt und den ganzen Tag im Badezimmer tanzt, so so absolut schrecklicher Boomsmusik aus Kolumbien.
01:00:24: Das ist, Belé ist so was wie der Deutsche... Boah, haben wir irgendwas vergleichbares, so Justin Bieber.
01:00:30: So, ne?
01:00:30: Also so ein... So ein Liedermacher, ein Liedermacher wollte ich gerade, ein Liedermacher mit geließer
01:00:35: Turm.
01:00:35: Liedermacher, alles.
01:00:36: Der im weiten Sinne über Vaginas weh, Vaginen und sie liebt das.
01:00:41: Und das höre ich halt den ganzen Tag.
01:00:42: Und das ist wirklich nur so gesündet.
01:00:51: Es ist absolut fürchterlich.
01:00:53: Aber das ist mein meistgehörter Song aus Spotify.
01:00:56: Schön.
01:00:59: Wir verlassen die Leute jetzt wieder, damit sie die Chance haben, noch Tickets für mein Programm Game Changer zu kaufen.
01:01:03: Genau, und noch die letzten Weihnachtseinkäufe zu machen.
01:01:07: Ja, zum Beispiel Tickets für Game Changer.
01:01:12: Weihnachten steht vor der Tür.
01:01:14: Denkt an die Lieben, die ihr überraschen wollt.
01:01:16: Denkt daran zum Beispiel, es gibt einfach Termine, das ist noch Platz.
01:01:19: Flensburg zum Beispiel.
01:01:20: Flensburg ist nie gut verkauft.
01:01:21: Was ist mit Flensburg los?
01:01:23: Ich bin enttäuscht.
01:01:24: Also alle, die von oben kommen, die dänen.
01:01:26: Wir müssen die dänen runterholen, dass Korragen verstehen können.
01:01:28: Obwohl, nee, bringt kein Lackritz.
01:01:30: Noch
01:01:30: bringt mehr Lackritz mit, aber extra salziges Lackritz.
01:01:33: Und zwar in Flensburg, wenn ihr da hinkommt.
01:01:35: Ich freue mich auf euch.
01:01:36: Das sind die von euch folge Allizrationen am Arsch.
01:01:38: Wir lieben unsere Community, oder?
01:01:39: Ja, sehr.
01:01:44: Also ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachten im Kreise eurer Liebsten.
01:01:49: Wir hören uns nächste Woche nochmal.
01:01:51: Aber genau, du hast jetzt Weihnachten gewünscht, obwohl Weihnachten, na egal, wir wünschen euch schon mal ein schönes Vorweihnachten.
01:01:57: Warte mal, warte mal, wenn die Folge, warte mal, und erscheint die Folge, ich wünsche euch einen besinnlichen dritten Advent.
01:02:03: Ich hoffe, dass bei euch
01:02:04: mehr als nur die dritte Kerze brennt.
01:02:06: Oh, Reini, was für eine schöne Metapher.
01:02:09: Passt auf euch auf, ihr kleinen Mäuse bleibt gesund.
01:02:11: Und wir sehen uns auf Tour.
01:02:12: Küsschen euch, Nüschen, tschüss!
01:02:22: Ich habe gelacht
01:02:23: ab unter
01:02:24: meinem Niveau.